Die in Laborversuchen festgestellten Chromosomenbrüche sind eindeutig auf die künstlichen Versuchsbedingungen im Reagenzglas zurückzuführen, Bedingungen bei denen auch Aspirin oder destilliertes Wasser zu Chromosomenbrüchen führen.
  • Psychische Risiken:

    Die Risiken beim LSD-Konsum liegen eindeutig im psychischen Bereich und sind im Wesentlichen von der Persönlichkeitsstruktur, der vorherrschenden Grundbefindlichkeit und der aktuellen psychischen Verfassung des Konsumenten abhängig.

Akute Panikreaktionen - bad trips:

Die Wahrnehmungsveränderungen können derart heftig werden, daß der (unerfahrene) Konsument mit ihnen nicht mehr zurechtkommt: Verwirrtheit und akute Panikanfälle können besonders in der Anfangsphase des LSD-Rauschs die Folge sein. Mit zunehmender Konsumerfahrung werden die Wahrnehmungsveränderungen meistens nicht mehr als beunruhigend empfunden und nicht mehr in Panikreaktionen umgesetzt.

Das Wiedererleben verdrängter traumatischer Erfahrungen oder das Hineinsteigern in eine akute seelische Krise können einen "bad trip" zur Folge haben, insbesondere dann, wenn dem Konsumenten eine Problembewältigung selber nicht gelingt.

Psychosen:

Bei Menschen mit einer "Veranlagung zur Schizophrenie"*, soll der Gebrauch von Psychedelika Depressionen, paranoides Verhalten oder psychotische Episoden, die den natürlich auftretenden schizophrenieartigen psychotischen Zuständen ähneln, herbeiführen können. Das solche Episoden eine rein pharmakologische Wirkung der Halluzinogene darstellt, d. h. ohne Drogeneinfluß die Schizophrenie nicht bzw. nie "ausgebrochen" wäre, ist zu bezweifeln.

Hängenbleiben:

Bei Menschen mit bestimmten Veranlagungen (z. B. besondere Ich-Schwäche), kann es nach LSD-Konsum zu länger anhaltenden mentalen Störungen kommen. Es sind Fälle bekannt, in denen Wahrnehmungsveränderungen und Halluzinationen nach der Einnahme einer einzigen (meist extrem hohen) Dosis LSD bis zu drei Wochen andauerten.

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*Ca. 1% der Menschen auf der Erde erkranken im Laufe ihres Lebens an einer "schizophrenieartigen Psychose"; - und zwar unabhängig ihrer Hautfarbe, Herkunft und den kulturell bedingten Unterschieden in ihren Drogenkonsumgewohnheiten.

Flashbacks:

Das Wiederauftreten der LSD-Wirkung ohne erneute LSD- Einnahme - der flashback - ist ein rätselhaftes Phänomen. 15% der LSD Anwender geben an, Flashbacks erlebt zu haben. Sie sollen durch Cannabis-Konsum, Angst, Ermüdung, Dunkelheit oder eine "psychedelische Optik" ausgelöst worden sein. Beim Flashback handelt es sich vermutlich um ein Erinnerungsphänomen, ähnlich wie beim deja vu.

Die Behauptung, daß Flashbacks durch im Gehirn oder im Fettgewebe gespeichertes und später wieder freigesetztes LSD verursacht werden, konnte wissenschaftlich nie nachgewiesen werden.

Abhängigkeitsrisiko:

Eine körperliche LSD-Abhängigkeit entsteht nicht, auch dann nicht, wenn LSD über einen längeren Zeitraum wiederholt eingenommen wird. Im Gegenteil scheint bei Personen, die massiv LSD konsumieren, das Verlangen nach diesen Substanzen mit der Zeit sogar abzunehmen. Tiere verabreichen sich im Laborversuch bestimmte psychotrope Substanzen wie z. B. Kokain, Amphetamin, Opioide und Nikotin aus eigenem Antrieb. Das Ausmaß dieser Selbstverabreichung ist je nach Substanz unterschiedlich und soll das "Mißbrauchspotential" einer Substanz für den Menschen widerspiegeln. Labortiere neigen nicht zur Selbstverabreichung von Halluzinogenen.

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